Anderer Fachbereich – andere Epoche

Bei meinem Eintrag über die ET-Anwesenheitsübung fiel mir dann auch mal wieder auf, wie sehr sich der Großteil der Lehrenden unterschiedlicher Fachbereiche doch … äh. … unterscheiden 😉
Aus Erfahrung aus erster Hand kenne ich ja nur die Fachbereiche Informatik und Elektrotechnik. Aber selbst da lassen sich – zumindest an meiner Uni – beachtliche Differenzen feststellen:

  • Informatiker sind seltenst im Anzug zu sehen – je nach Person fast so selten im Hemd
  • Bei WiMis an Informatik-Lehrstühlen ist es die Regel, dass sie dich duzen und du sie auch (und das unabhängig vom Alter)
  • Es gibt – zumindest in Dortmund – auch mehrere Informatik-Professoren, die sich duzen lassen und die Studenten duzen (das immerhin in der ersten Vorlesung aber auch (er)klären)
  • Als Kontaktmöglichkeit eines WiMis oder Informatik-Profs wird hauptsächlich „schickt mir ’ne Mail“ oder „kommt in meinem Büro vorbei – wenn ihr sicher gehen wollt, dass ich gerade da bin, dann schickt mir ’ne Mail“ angegeben
  • es sind immer öfter Frauen zu finden 😉 – sei es als WiMi, PD oder auch Prof.

Bei ET-Lehrenden hingegen konnte ich da doch ein paar Unterschiede feststellen:

  • ET-Profs habe ich bisher fast immer im Anzug gesehen – oder in Hemd/Pullunder-Kombination – die WiMis eigentlich immer in Hemd oder auch im Anzug
  • WiMis siezen grundsätzlich und werden dann auch gesiezt
  • ET-Professoren siezen grundsätzlich und werden dann entsprechend zurück-gesiezt
  • Die E-Mail wird als Kontaktmöglichkeit zwar auch angenommen, aber häufig wird auch noch die Telefonnummer genannt – und es gibt sehr häufig noch Sprechstunden
  • eine Frau in der Lehre der ET habe ich noch nicht sichten können

Scheint fast so, als würden (viele) ETler noch ein bisschen wie in einer früheren „Epoche“ lehren. Immerhin hat sich die Digitalisierung mittlerweile durchgesetzt: Folien / Skripte / Übungszettel gibt es an beiden Fachbereichen immer digital (als PDF) und Ergebnisse von Klausuren und Anwesenheitsübungen werden im Internet veröffentlicht. Mich würde mal interessieren, wie es da so an anderen Fachbereichen und Unis ausschaut.
Ich habe ja schon davon gehört, dass an der Uni Bochum die Anmeldung für Seminare der Pädagogik-Studenten grundsätzlich per an der Bürotür des Lehrstuhls ausgehangenem Blatt Papier geregelt wird und man dann, da etwa 30 Seminarplätze und etwa 150 Studenten, die daran teilnehmen wollen (bzw. müssen, weil sich sonst das Studium verlängert), gerne mal im Lehrstuhl-Flur campt, um am nächsten morgen rechtzeitig da zu sein.
Dazu kann ich sagen: auch, wenn der Dortmunder Studentenausweis keine schicke Chipkarte mit Lichtbild, sondern nur ein billiges Stück bedrucktes Kopierpapier ist, das man eigenhändig aus einem DIN A4-Blatt ausschneiden muss: zumindest der Informatik-Fachbereich nutzt für so etwas zentrale Anmelde- und Zuweisungsverfahren; angenehm übers Fachbereich-Netz (also von zu Hause aus per VPN-Tunnel) erreichbar, mit Berücksichtigung von Prioritäten usw.

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