Ich sehe gerade mal wieder Das Millionenspiel, ein Film aus deutscher Produktion von 1970.
Worum geht es? Der Film ist aufgemacht wie eine Fernsehsendung und spielt im Jahr 1980. Es geht darum, dass der (fiktive) private Fernsehsender Trans-Europa-TV (TETV) eine Fernsehsendung mit dem Namen „Das Millionenspiel“ veranstaltet. Es gibt einen Kandidaten, der sich eine Woche lang täglich an mindestens einer von zehn Stationen in verschiedenen Städten melden muss. Das zu verhindern versucht eine Gruppe von drei Auftragskillern (einer übrigens gespielt von Dieter Hallervorden – eine der wenigen ernsten Rollen, die er gespielt hat). Schafft es der Kandidat, zu überleben, kommt er am Abend des großen Finales in das Fernsehstudio, aus dem live übertragen wird. Dort hat jeder der Killer noch einmal die Chance, je einmal auf den Kandidaten zu schießen, um ihn umzubringen.
Überlebt der Kandidat auch das, hat er 1 Million D-Mark (zur Info für die jüngeren Leser: 511 291,88 😉 ) gewonnen.
Die Killer bekommen je mehr Geld, desto länger sie warten.
Das Beeindruckende an diesem Film: obwohl von 1970 war sie damals schon sehr visionär. Allein, wie mit dem Gedanken des Privatfernsehens gespielt wird und die philosphischen Ansätze, die hier und da zu erkennen sind, machen den Film für mich zu einem Stück Kulturgut.
Darüber hinaus gewährt man dem Zuschauer des Films auch einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehsendung: getreu dem Motto „Nichts ist, wie es scheint.“ entpuppen sich diejenigen Menschen, die dem Publikum als „zufällig aktiv gewordene Helfer“ verkauft werden, als vom Fernsehsender engagierte und postierte Helfer, mit deren Hilfe dafür gesorgt wird, dass die Sendung nicht „zu früh“ zu ende ist.
Die Handlung des Films beginnt am Morgen des letzten Tages und mit einem Kandidaten, der, sichtlich geschwächt von sechs Tagen Flucht, nach einer kurzen Nacht im Hotel geweckt wird.
Fast interessanter als der Film selbst (im Übrigen führt der junge (!) Dieter Thomas Heck durch die Sendung) ist jedoch die Geschichte um seine Ausstrahlung (auch gut in der Wikipedia nachzulesen):
nach der ersten Ausstrahlung riefen viele Menschen beim Sender an und äußerten sich empört über eine derartige Sendung – offenbar ist der Film derart real gestaltet, dass damals Viele dachten, sie sähen eine reale Sendung.
Hallo Sunnyman,
ich glaube, das Millionenspiel ist das beste, was ich im deutschen Fernsehen je gesehen habe. Hast du einen Tipp, wo oder wie man an das Video kommt? Ich suche schon sehr lange danach!
Ronald
Ein einfacher, aber sicherlich kostspieliger Weg könnte das Anfordern einer Kopie vom WDR sein. Der bietet nämlich so einen Service an – allerdings zu einem unverschämt hohen Preis und vermutlich auch nicht für diesen Film. Ansonsten würde ich dir empfehlen, zu warten, bis er mal wieder im TV gezeigt wird – oder nach Leuten suchen, die ihn mal aufgenommen haben 😉