Die Umweltprämie (auch Abwrackprämie genannt), dient, so heißt es, der „Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen“.
Das leuchtet ein: man schafft einen finanziellen Anreiz, ein neues Auto zu kaufen.
Abgesehen davon, dass man mal darüber nachdenken sollte, wie sinnvoll es ist, technische einwandfreie PKWs zu vernichten (und hört man die Stimmen der Verwerter, haben solche Autos einen nicht unerheblichen Anteil unter den „abgewrackten“ Fahrzeugen), schaue ich ein bisschen in die Zukunft und frage ich mich, welche Auswirkungen es wohl haben mag, wenn man für einen dramatischen Anstieg von Neufahrzeugen sorgt und die entsprechenden Altfahrzeuge quasi verschwinden.
- Wie geht es (z. B. den vielen freien) Autowerkstätten, die bald wesentlich weniger Autos zu reparieren haben?
- Wie geht es Schrottplätzen, die bald wesentlich weniger Ersatzteile reinbekommen?
- Wie geht es Teilehändlern, die bald wesentlich weniger Teile verkaufen werden?
- Wie geht es den Autohändlern selbst, wenn der Boom vorbei ist und dann erstmal kaum noch jemand Autos kauft?
Und diese sogenannte Prämie bedeutet zeitgleich einen Existenzfaktor bei den kleinen Autowerkstätten. Durch die hohe Anzahl an Neufahrzeugen mit Werksgarantie, Super-Reperatur-Garantie ect. fährt doch keiner mehr zum Mechaniker um die Ecke, sondern nutzt die Vertragswerkstätten um die Garantie geltend zu machen. Durch die Aufstockung der Prämie auf über 4 Milliarden und geplanten Verlängerungen (Quelle: http://www.kfzabwrackpraemie.de ) wird dies noch schlimmer werden. Alles in Allem keine wirkliche Hilfe für die Automobilindustrie, zu dem die kleinen Werkstätten zweifelsohne auch zählen, sondern nur ein kurzfristiger Statistikverbesserer.