Palm: sind sie wieder da? Tot geglaubte leben länger

Palm. Dieser Name stand mal für innovative und intuitiv zu bedienende PDAs. Palm hat mit dem Palm Pilot (damals nach der Übernahme durch US Robotics) den ersten kommerziell erfolgreichen PDA vorgestellt, möchte ich sagen, und hat lange Jahre auch den Markt dominiert.
Doch irgendwann fehlten die Innovationen, die Hardware kam außer Mode und man verlor den Anschluss an die Zeit.
Das Betriebssystem der Palms ist technisch veraltet, auch große Teile des UIs sind nicht mehr zeitgemäß. Die letzten Jahre gab es immer wieder Gerangel um die Weiterentwicklung; erst wurden die Hardware- und Softwareabteilung von Palm in zwei Firmen gespalten, dann war fraglich, ob das derzeitige OS überarbeitet werden soll, ob ein fremd-OS eingekauft werden soll oder doch selbst etwas neues entwickelt werden soll.
Die Smartphones blieben technisch hinter den Konkurrenzprodukten zurück. Irgendwann fing Palm dann an, Smartphones mit Windows Mobile zu verkaufen – zur Verwunderung Vieler.
Fehlender Absatz schlug sich imemr wieder in Entlassungen und großen Verlusten wider.
Schließlich stieg nochmal ein Investor ein.
Nach Jahren der Spekulationen, dem Hin und Her, Ankündigen und Revidierungen, hat Palm nun auf der CES 2009 gleich zwei Dinge vorgestellt:
mit webOS ein neues Betriebssystem und mit dem Palm pre direkt das erste Endgerät für dieses Betriebssystem.
Ich habe mir die Aufzeichnung der Keynote von Palm, zu erreichen unter dieser Adresse angeschaut und bin – kurzum – ziemlich beeindruckt.
Man scheint sich wirklich Gedanken gemacht zu haben, man hat in punkto Bedienung von Apple gelernt, aber darüber hinaus auch eigene Ideen umgesetzt. Doch nicht nur in der Bedienung an sich, auch bei den Features haben die Leute von Palm viel vor: das zentrale Ziel von webOS soll es sein, die ganzen Informationen, die man „überall“ gespeichert hat, über ein einheitliches Interface erreichbar zu machen; die vorgestellte Konzepte sehen sehr danach aus, als ob Palm hier wieder Innovation ist, wo es auch vor etwa 10 Jahren Standards gesetzt hat: im Bereich der PIM-Anwendungen. Genau der ist meines Erachtens nach der, an dem das iPhone (bisher) (noch) am meisten krankt. PIM heißt zuweilen oftmals nur „ich habe einen Kalender und ich kann Telefonnummern speichern“.
Ich bin sehr gespannt – vor allem auch auf den Preis und würde mich freuen, wenn Palm es schaffen würde, wieder in den Markt zu kommen; das Potential dazu scheint der pre auf alle Fälle zu haben.

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